Der Beitrag der mittelkettigen Fettsäuren in der Viehzucht wird von der Wissenschaft ständig erweitert. Die von den Spezialisten von Agrimprove durchgeführten Untersuchungen haben kürzlich die Fähigkeit von Aromabiotic® bestätigt, die Lebensfähigkeit der weißen Blutkörperchen zu erhöhen. Dies unterstützt einmal mehr den Grund für die Leistungsverbesserung bei Schweinen, zusätzlich zur Gesundheit der Verdauung.

Seit einigen Jahrzehnten sind mittelkettige Fettsäuren (MCFAs) für lebende Organismen von großem Nutzen und von besonderem Interesse für die Ernährung von Menschen, Haus- und Nutztieren. Diese Fettsäuren mit einer Länge von 6 bis 12 Kohlenstoffatomen (Abbildung 1) sind im öligen Teil von Kokosnussfrüchten enthalten und kommen in verschiedenen chemischen Formen vor, z. B. an Glycerin gebunden, verestert oder im Idealfall frei.

Abbildung 1: Chemische Struktur von MCFAs (Jackman et al., Journal of Animal Science and Biotechnology, 2020)

Diese Moleküle stehen seit den frühen 60er Jahren im Mittelpunkt der Forschung, und man könnte sich fragen, was der Grund für dieses ständig wachsende und lang anhaltende Interesse ist (Abbildung 2). Die Antwort auf diese Frage ist jedoch sehr einfach: Die Wirkung von MCFAs bei Tieren, z. B. bei Schweinen, ist so vielfältig, dass ständig neue Wirkungsweisen entdeckt werden. Daher ist ständige Forschung erforderlich, um diese biologischen und metabolischen Wirkungen in konkrete technische und wirtschaftliche Vorteile für die Landwirte umzusetzen.

Abbildung 2: Anzahl der von Fachleuten überprüften Veröffentlichungen, in denen „Medium Chain Fatty Acid“ erwähnt wird (Quelle: Pubmed) 

Bei Agrimprove arbeiten wir seit mehr als 20 Jahren an der Wirkungsweise dieser freien Säuren, insbesondere an Aromabiotic®, einer Mischung von MCFAs mit breitem Wirkungsspektrum, die bei Schweinen, Geflügel, Wiederkäuern und seit kurzem auch bei Garnelen eingesetzt wird. Die in Aromabiotic® enthaltenen freien MCFAs haben im Vergleich zu veresterten oder glyceridgebundenen Fettsäuren mehrere Vorteile. Konkret beginnt die antibakterielle Wirkung von Aromabiotic® bereits im Magen, um ein weiteres Eindringen von Krankheitserregern über das Futter oder das Trinkwasser zu verhindern. Das saure Milieu des Magens wirkt dabei sogar als Potenzierer der antibakteriellen Aktivität. Bei Schweinen um das Absetzen herum liegt der Schwerpunkt im Allgemeinen auf gramnegativen Bakterien, die sehr häufig mit Verdauungsproblemen in Verbindung gebracht werden. Diese Wirkung gegen potenziell schädliche Bakterien ist seit Jahrzehnten wissenschaftlich und wahrscheinlich seit Jahrhunderten empirisch bekannt. Auch die Vorteile freier MCFAs für die Verbesserung der Darmarchitektur (Zottenlänge, Absorptionsfläche, …) als kombiniertes Ergebnis von weniger potenziell schädlichen Bakterien und der lokalen Nutzung freier MCFAs als Energiequellen für die Darmzellen sind weitgehend anerkannt.

Bis heute sind diese positiven und lokalen Wirkungen von Aromabiotic® zwar nachgewiesen, der Beitrag der MCFAs zu den systemischen Wirkungen in den landwirtschaftlichen Betrieben, z. B. in Form eines geringeren Rückgriffs auf Antibiotika bei Atemwegserkrankungen, ist jedoch nicht vollständig geklärt. Diese Wirkungen sind meist indirekt und können daher kaum durch In-vitro-Tests ermittelt werden. Die systemische Wirkung von MCFAs auf das Immunsystem ist bei Menschen und Wiederkäuern nachgewiesen, bei Monogastriern jedoch noch nicht beschrieben.

Wir untersuchten daher die Auswirkungen von Aromabiotic® auf die Immunstimulation von frisch abgesetzten Schweinen mit einem durchschnittlichen Körpergewicht von 4,7 kg zu Beginn des Versuchs. Die beiden vergleichbaren Gruppen von Schweinen wurden mit klassischem Futter gefüttert, das sich nur durch die Beimischung von Aromabiotic® in Höhe von 2 kg/T im Testfutter unterschied. Nach 4 Wochen Fütterung wurde pro Bucht durchschnittlich 1 Schwein eine Blutprobe entnommen und die polymorphkernigen Zellen (PMN) wurden mittels Durchflusszytometrie isoliert. Die Lebensfähigkeit dieser weißen Blutkörperchen wurde mit Hilfe einschlägiger Labortechniken bewertet, um die systemische Immunkapazität der Tiere abzuschätzen. Wie in Abbildung 3 dargestellt, erhöhte die Verfütterung von Aromabiotic® an Schweine nach der Entwöhnung die Lebensfähigkeit der PMN um 60 %, wobei der Unterschied statistisch signifikant war (p<0,05).

Abbildung 3: Lebendigkeit der polymorphkernigen Zellen bei Ferkeln, die mit oder ohne Aromabiotic® bei 2 kg/T Futter gefüttert wurden 

Diese Ergebnisse in Verbindung mit den umfangreichen Entdeckungen der letzten Jahrzehnte bestätigen, dass MCFAs als funktionelle Futtermittelzusatzstoffe von großem Interesse sind. Die Kombination von lokalen und systemischen Vorteilen, die bei Schweinen mit Aromabiotic® nachgewiesen wurden, macht es zu einem erstklassigen Partner im Futter, um die Rentabilität und Ausdauer der Schweinehaltung zu erhöhen.

Denkenswerte Lösungen

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Rob Goedegebuure
Regional Sales Manager Agrimprove EMEA North